In den vergangenen Jahren bestimmten kahle und verbräunte Fichten das Bild in vielen Vorgärten und Waldflächen. Ursache war die Sitkafichtenlaus oder Fichtenröhrenlaus (Elatobium abietinum). Diese ist in Nordamerika heimisch und wurde Anfang der 60er Jahre aus den USA eingeschleppt. Mittlerweile kommt sie in weiten Teilen Europas vor.
Zu den Wirtspflanzen gehört fast ausschließlich die Gattung Picea, insbesondere Picea sitchensis, Picea pungens, Picea omorika, aber auch Picea abies und Picea engelmannii. Dabei wird der vorjährige Nadeljahrgang gelbgrün, z .T. gebändert, die Nadeln verbräunen und fallen ab, wobei ein wiederholter Befall die Bäume von innen nach außen verkahlen lässt und ihre Regenerationsfähigkeit und den Triebzuwachs stark vermindert. Lediglich der letzte Jahrestrieb bleibt unbeschädigt. Auch ist ein Absterben der Bäume dann möglich. Im Rostocker Stadtforstamt wurden mit dem starken Befall ca. 5 Hektar Weihnachtsbaumkultur unbrauchbar. Solitärbäume in Grünanlagen oder Vorgärten im gesamten Stadtgebiet mussten ebenfalls sehr zahlreich gefällt werden, da derart braune und kahle Bäume keine gestalterisch anspruchsvolle Funktion mehr erfüllen können.

Biologie
Die Laus ist ca. 1 - 2 mm groß und von grüner bzw. schmutzig grüner Farbe. Sie besitzt auffällig rote hervorstehende Augen. Sie bevorzugen lichtgeschützte Bereiche im Baum und saugen an der Unterseite der Altnadeln. Im März/April schlüpfen die Larven aus den Eiern, die einzeln an den Nadeln oder an der Zweigrinde überwintert haben. Nach ca. 3 Wochen entwickeln sich daraus fortpflanzungsfähige Stammmütter. Im Mai entstehen geflügelte Weibchen, die für eine weitere Ausbreitung sorgen, bevor im Juni/Juli ein Zusammenbruch der Population durch höhere Sommertemperaturen, veränderte Saftzusammensetzung im Leitgewebe und die Zunahme natürlicher Feinde erfolgt. Im Oktober gibt es dann einen erneuten Populationsanstieg.
Die adulten Tiere sind in der Lage, an der Wirtspflanze zu überwintern; lediglich ein Absinken der Temperatur unter -14°C bringt die Läuse zum Absterben. In milden Wintern beginnen die Tiere sofort mit der ungeschlechtlichen Vermehrung (lebende Jungtiere), die sich in milden Frühjahren fortsetzt und somit für ein Massenaufkommen sorgt.

Gegenmaßnahmen
Besonders gute Wachstums- bzw. Kulturbedingungen am Standort beugen einem Befall vor, weil die Bäume weniger Stressfaktoren ausgesetzt sind und damit eine erhöhte Widerstandskraft entwickeln. Bei den Picea-Arten ist dies vor allem eine optimale Wasserversorgung vor allem auch im Winter und Frühjahr.
Zu den natürlichen Feinden der Sitkafichtenlaus gehören u.a. Marienkäfer, Florfliegenlarven, Schlupfwespen und Schwebfliegenlarven, die sich jedoch naturgemäß zeitverzögert entwickeln und somit die Massenvermehrung und Schädigung nicht verhindern können. Allerdings hoffen Gärtner und Förster auf eine deutliche Eindämmung der Läuse durch das Massenaufkommen an Marienkäfern im Jahre 2009. Eine Bekämpfung mit Insektiziden ist im öffentlichen Grün praktisch kaum durchführbar und kommt, wenn überhaupt, nur in besonderen Einzelfällen in Frage.
So verbleibt momentan nur die Fällung stark geschädigter Bäume. Im Bestand sollten die betroffenen Bäume zuden regelmäßig beobachtet werden, da der Befall nicht immer zwangsläufig zum Absterben führt. Von den Pflanzenschutzämtern kam zusätzlich der Hinweis, dass die Widerstandsfähigkeit der Picea-Arten sehr unterschiedlich ist. Speziell bei P.sitchensis gibt es je nach Herkunft deutliche Unterschiede bezüglich der sekundären Inhaltsstoffe, der chemischen Struktur und der Nadeloberfläche. Diese Eigenschaften könnten sehr gut für Resistenzzüchtungen genutzt werden.

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